Neulich im Kino – oder: Gen Y Marketing von den Großen lernen


Wenn es um Marketing für die Generation Y geht, lohnt ein Blick zu den Brüdern und Schwestern der großen internationalen Marken. Coca Cola, Pepsi, Diesel, H&M, Levi’s, MTV… sie alle investieren seit Jahren Unsummen in die Trend- und Marktforschung, um dem Lebensgefühl, den Werten und Einstellungen der jungen Generation auf der Spur zu bleiben und diese in ihrer Werbung aufzugreifen. Einer der besten Spots, der mir begegnet ist, stammt aus der obigen Levi’s „Go Forth“ Kampagne.

„The gods will offer you chances…“

„You are marvelous – the gods wait to delight in you“ *

Im Spot finden sich gleich eine ganze Reihe von Motiven wieder, die wie aus dem Stammbuch der Millenials wirken: Individualität, Leidenschaft, Engagement, Diversity, Emotionalität. Klingt ganz nach den „10 Commandments of Youth“, über die ich hier geschrieben habe. Auch der Rest der dazugehörigen „Go Forth“ Kampagne ist ganz auf die Gen Y zugeschnitten und dreht sich um Engagement für eine bessere Welt (mehr dazu bei brandchannel.com). Smart. Beides.

Was Unternehmen davon lernen können

Lesson 1: Produktionen müssen professionell und state-of-the art sein. Damit meine ich nicht irgendwelche Bling-bling Hochglanzproduktionen, sondern professionelle, in sich schlüssige Konzepte. Im Zweifelsfall schlägt authentische Handkamera sogar ausgefeilte Technik. Marketing wird im Gesamtkontext bewertet. Wo das Produktmarketing immer ausgefeilter wird, darf das Personalmarketing nicht abfallen. Sonst wird es bestenfalls ignoriert, schlimmstenfalls als schlecht geächtet. Stockphotos von adretten, lachenden jungen Menschen sind tabu. Texte mit Worthülsen wie „Verantwortung von Anfang an“ und „tolle Entwicklungsmöglichkeiten“ auch. Langeweile erst recht.

Lesson 2: Lifestyle schlägt Information: Du darfst mit Motiven ihres Lebensgefühls spielen – wenn Du in der Realität des Arbeitslebens auch halten kannst, was das Marketing verspricht. Und nur dann.

Lesson 3: Es geht darum, die Themen der Gen Y zu treffen: welche Rolle habe ich? Wie trägt das Unternehmen dazu bei? Wie passt es zu mir und meinen Werten? That simple.

Lesson 4: Nimm die Generation Y ernst und zeig es ihr. Indem Du ehrlich und offen bist. Indem Du mit ihr auf Augenhöhe kommunizierst. Mach Dich ansprechbar und transparent.

Lesson 5: Beleidige nicht ihre Intelligenz und sei auf Feedback gefasst. Sie sind extrem sensibel gegenüber Instrumentalisierung durch Medien und Unternehmen und kreativ in ihrer Reaktion.

Letzeres ist übrigens auch Levi’s widerfahren. Im Netz finden sich einige Alternativversionen des oben gezeigten Spots, die sich gegen die wachsende Kommerzialisierung wehren. Adbusting deluxe.

* Das im Spot verwendete Gedicht stammt von Charles Bukowski: „The laughing heart

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