10 Trends for 2013 – nicht nur, aber auch für Arbeitgeber

JWT Trends 2013

Beinahe hätte ich geschrieben „Alle Jahre wieder…“. Denn wenn sich etwas Anfang Dezember wiederholt, dann nicht nur die mitunter erschreckende Erkenntnis, dass Weihnachten SCHON wieder vor der Tür steht. Sondern auch die Zeit der ‚Best of‘ Listen des vergangenen und der Vorhersagen für das kommende Jahr. So auch in diesen Tagen.

Die von mir als Quelle sehr geschätzte JWT Intelligence, einer Trend- und Strategie Tochter des J. Walter Thompson Agentur Netzwerks, hat dabei eine der wertvolleren Vorhersagen veröffentlicht. Ausgehend von einer quantitativen Erhebung in den USA und UK, und den Rückmeldungen der verschiedenen Strategischen Planer des Netzwerks, kommen Sie auf 10 Trends, die uns in den kommenden Monaten begegnen werden:

    1. Play As a Competitive Advantage: Spielerische Elemente erobern unseren Alltag als willkommene Ablenkung von einer immer stärker durchstrukturierten, sich schneller drehenden Welt.
    2. The Super Stress Era: Die Erkenntnis, wie schädlich Stress ist, setzt sich mehr und mehr durch und sowohl Regierungen als auch Organisationen und Unternehmen beginnen stärker darauf zu reagieren.
    3. Intelligent Objects: Das ‚Internet of things‘ wird Realität. Objekte, Accessoires, Kleidung beinhalten Informationen und tauschen diese aus.

  1. Predictive Personalization: Mit der wachsenden Menge an Informationen, die wir in (und außerhalb) des Netzes hinterlassen, entstehen Dienste und Angebote, die wesentlich individueller auf unsere Vorlieben und Bedarfe zugeschnitten sind.
  2. The Mobile Fingerprint: Das Smartphone rückt weiter in den Mittelpunkt unseres Lebens, in dem es immer mehr Funktionaliäten in sich vereinigt: vom Schlüssel, zum Portemonaie, zum Gesundheitsmonitor, zum universellen personal device.
  3. Sensory Explosion: Je mehr Virtualität in unserem Leben Einzug hält, desto mehr Wert legen wir auf reale, haptische und sensorische Erlebnisse – auf ‚echtes‘ Erleben.
  4. Everything Is Retail: Einkaufen wird noch ortsunabhängiger und unmittelbarer möglich sein – getrieben durch die zunehmende Mobiltechnik.
  5. Peer Power: Die Orientierung an Gleichgesinnten wird neben dem (Online) Handel auch mehr und mehr Einzug halten in andere Bereiche wie Tourismus, Aus- und Weiterbildung oder Nahverkehr.
  6. Going Private in Public: Wo vieles in unserem Leben durch soziale Medien quasi öffentlich wird, schirmen wir uns immer wieder bewußt dagegen ab und ziehen uns ins Private zurück.
  7. Health & Happiness – Hand in Hand: Die Erkenntnis, dass Gesundheit und Glücklich sein unmittelbar miteinander verbunden sind, setzt sich mehr und mehr durch und gewinnt für immer mehr Menschen an Bedeutung.

Welche Bedeutung könnten diese Trends nun für Arbeitgeber und die Zukunft der Arbeit haben? Nicht durch Zufall haben wir in den vergangenen Monaten immer häufiger über den Einsatz von Gamification in Unternehmen gehört (eine gute Quelle dazu ist das Recrutainment Blog von Cyquest). Für mich ein Beleg, dass Trend #1 bereits ins Visier von Unternehmen rückt.

Auch Gesundheitsmanagement ist ein Thema, das nicht nur mehr und mehr Unternehmen sondern auch Mitarbeiter beschäftigt – ein Bereich, dessen Bedeutung im Rahmen der Mitarbeiter Attraktivität und Bindung noch weithin unterschätzt wird.

In dem Maße wie Virtualität auch unser Arbeitsleben bestimmt, steigt im beruflichen – genauso wie oben im privaten skizziert – die Bedeutung des persönlichen Treffens und Austauschs. Ein Trend, den ich immer wieder in der Resonanz auf Veranstaltungen mit Studierenden oder Young Professionals belegt finde und der sich auch in Szenarien zur zukünftigen Gestaltung von Arbeitsräumen niederschlägt.

Individualisierung als Megatrend hat das Produktmarketing schon lange erreicht – das Arbeitsumfeld aber erst in Ansätzen. Als Beispiel mag die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitszeiten dienen. Dennoch ist dies ein Trend der Unternehmen vor die größte Herausforderung stellt, da bestehende Policies und Guidelines eher das Gegenteil versuchen und möglichst breite Gültigkeit bei möglichst geringem Interpretationsspielraum anstreben. Individualisierung etwa im Benefitsbereich könnte als Retentionmaßnahme aber durchaus vielversprechend sein – insbesondere im Hinblick auf die Generation Y.

‚I want it here, and I want it now!‘ – Wo Einkaufen und Informationsbeschaffung immer einfacher und unmittelbarer werden, legen Mitarbeiter dieselben Maßstäbe auch an Informationen und Vorgänge in ihrem Arbeitsleben an. Eine echte Herausforderung nicht nur für IT Abteilungen sondern auch für Organisationsstrukturen und Entscheidungsprozesse in Unternehmen.

Die Bedeutung von Netzwerken – oder Peer Gruppen – ist im Recruiting noch lange nicht ausgeschöpft sondern allenthalben nur angekratzt. Wo wir heute über Facebook Karrierepages und XING Kontakte sprechen, werden wir in Zukunft viel stärker über die Netzwerke unserer Mitarbeiter und ihre Rolle als Co-Recruiter sprechen müssen.

Am liebsten jedoch ist mir der letzte Trend #10 „Health & Happiness“. So kitschig es klingt: wenn wir es als Arbeitgeber schaffen, dass unsere Mitarbeiter glücklich, zufrieden und motiviert ihrem Job nachgehen, ist es nicht nur die beste Gesundheitsvorsorge, sondern auch das beste Employer Branding. Und ein bisschen ambitionierte Wünsche darf man am Ende eines Jahres ja haben, oder?!

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