How Google works
Google hat eine fantastische Präsentation auf Slideshare veröffentlicht, wie sich erfolgreiche Unternehmen heutzutage aufstellen müssen*. Auf den vierundfünzig hübsch illustrierten Folien ist mit wenigen, durchaus selbstironischen Worten mehr über die Zukunft der Arbeit auf den Punkt gebracht als in vielen langen Artikeln und Manifesten der neuen Arbeit:
Die wichtigsten Inhalte:
- Die Märkte verändern sich mittlerweile so schnell, dass Unternehmen nur erfolgreich sind, wenn sie schnell antizipieren und reagieren können.
- Die meisten Unternehmen sind allerdings mehr auf Risiko Minimierung als auf Entscheidungsfreiheit und Geschwindigkeit ausgelegt: Informationen werden versteckt statt geteilt, Strukturen und Prozesse sind veraltet, tatsächliche Entscheidungen werden nur von wenigen getroffen.
- Dies steht den „Smart Creatives“ im Weg: jenen Mitarbeitern, die Fachwissen, Geschäftsverständnis und Kreativität in sich vereinen. Nur wenn man ihnen den Freiraum gibt ihre Fähigkeiten zu entfalten, können sie die notwendige Geschwindigkeit und Lösungsorientierung auch umsetzen.
- Smart Creatives brauchen eine Arbeitsatmosphäre, die zu ihnen passt. Dazu muss sich ein Unternehmen über seine Kultur, seine Arbeitsweise und Entscheidungsphilosophie im klaren sein – und diese leben.
- Formalismen müssen auf ein Minimum reduziert sein, um schnelles Agieren zu ermöglichen.
- Erfolgreiche Unternehmen haben eine gute strategische Basis, passen ihre Aktivitäten jedoch immer wieder flexibel an:
Lieblingszitat: „You can have a plan, but know that it will change, probably a lot. The plan is fluid, the foundation stable.“
- Ein gute Unternehmensbasis besteht aus drei Elementen: hervorragende Produkte, die durch tiefes (technisches/Kunden-) Verständnis entstehen; Ausrichtung auf Wachstum nicht Umsatz; gute Wettbewerbsbeobachtung, aber keine Abhängigkeit vom Wettbewerb.
- Entscheiden heißt sich einigen – nicht einer Meinung zu sein:
Lieblingszitat: „It’s not about everyone agreeing, it’s about everyone being heard and then rallying around the best answer.“
- Information und Kommunikation muss stetig und umfassend sein. Kein Hoheitswissen mehr.
- Innovation kann nicht angeordnet werden sondern muss erlaubt sein, denn sie setzt angstfreie Fehler voraus. Die Devise muss lauten, lieber ausprobieren statt präsentieren. Ideen können überall und durch jeden entstehen – man muss ihnen nur den Raum geben.
- Dies alles gilt nicht nur für Technologie getriebene Unternehmen – sondern für jedes Unternehmen, was heute erfolgreich sein will. <Personal note: ich würde sagen, vor allem, was in Zukunft erfolgreich bleiben will.>
Das schöne ist, dass es jetzt schon Firmen gibt, die vieles von dem oben genannten umsetzen und gut damit fahren – ohne, dass sie Google sind. Ich musste beim Lesen des Textes wiederholt an Jimdo denken, die längst den Startup Schuhen entwachsen, ihr Unternehmen genau so führen. Für mich ein tolles Beispiel, dass solche Firmenphilosophien nicht nur in einem Tal bei San Francisco sondern auch in Hamburg Bahrenfeld funktionieren. Wer mehr darüber wissen möchte, wie Jimdo diese Prinzipien umsetzt, dem sei dieses kleine Booklet von Jimdo Gründer Fritjof Detzner und Kanban Coach Arne Roock ans Herz gelegt: Management, Leadership and Alignment with Jimdo
*Auch als Buch: „How Google works“ by Eric Schmidt & Johnathan Rosenberg.