Employer Branding für die Generation Y: Was wenn die Manager von morgen keine Manager sein wollen?

Sehr reflektierte Betrachtung der Generation Y mit der Brille eines Marktforschers. Aber keine Angst: es erwarten den Leser keine Datenreihen und Pivot Grafiken sondern vielmehr eine sehr kluge Beschreibung und Interpretation von Beobachtungen zu den Millennials. Absolut lesenswert!

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“Every Magic comes with a price“ warnt Rumpelstilzchen in der aktuell erfolgreichen US- Märchenadaption „Once upon a time“. Alles hat seinen Preis, wo Vorteile auf uns warten, warten immer auch Nachteile, wo etwas Gutes ist, scheint etwas Schlechtes nicht weit zu sein. Eine Entscheidung für oder gegen etwas zu treffen – eine Karriere, ein Lebensmodell – bringt Konsequenzen mit sich. Das wussten die Gebrüder Grimm, das weiß Johann Wolfgang Goethes Götz von Berlichingen, wenn er sagt „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“ An sich also nichts Neues. Nur bewusst und offen in Bezug auf die Arbeitswelt gedacht, scheint dieser Gedanke neu zu sein. Der Eintritt der Gen Y in die Arbeitswelt, wirkt auf den ersten Blick freier von gesellschaftlichen Normen und karrierebedingten Vorgaben. Sie wägen das Für und Wider von Karrieren ab. Diese Veränderung treibt Personaler in Unternehmen um und wirft die Frage auf, mit welchen Mitteln das Employer…

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5 Kommentare
  1. Linda sagte:

    Wir wollen keine Manager sein? Doch – nur auf eine neue, kreativere Weise!

    Generation Y: why. Why? Unsere Generation weiß nicht was sie will, kann sich nicht entscheiden („Weicheier“) und stellt alles in Frage. Gut so: auf diese Weise werden herrschende Modelle durchleuchtet und neu erfunden. Eigentlich nicht anders, als es in den 60ern geschah, nur dass unsere Revolte leiser verläuft. Etwas unbemerkter. Gerade weil ja der Tenor herrscht wir könnten nach der rebellischen Generation unserer Eltern gar nicht noch mehr in Frage stellen. Aber wir können: Mit dem Fall der Moderne und der Entstehung der Postmoderne – wohlgemerkt aus der Hippiekultur heraus – hat sich das klassische Bild der Führungskräfte verändert. Ein guter Chef muss jetzt zuhören und kreativ führen. Bei seinen Mitarbeitern beliebt sein. Kreativität hat sowieso in allen Lebensbereichen Einzug gehalten. Aus dem Privatleben und Praktiken der Hippie Subkultur hat sie sich seit spätestens der 80er Jahre in den Mainstream hervorgekämpft. Aber Kreativität und damit einhergehende Individualität sind nicht alles. Ein bürgerliches Selbstmanagement hat sich zu diesen Errungenschaften der Counter Culture hinzugesellt. Wir sind empowered. (s. Andreas Reckwitz) Durch die „Beschleunigung der Welt“ sind wir darin trainiert nicht nur uns sondern verschiedenste Projekte parallel zu managen. Studium, Job(s), Auslandspraktika, (soziales) Engagement. Damit einher gehen unzählige Umzüge, denn wir sind so flexibel wie nie. Diese flexible, freie und kreative Lebensweise wollen wir nun auch auf die Arbeit übertragen. Ein guter Manager ist in unseren Augen nicht nur kreativ – sondern über die alleinige Sphäre der Arbeit hinaus verantwortungsvoll. Verantwortung zeigt man nicht nur durch die Führung seiner Mitarbeiter. Verantwortung trägt man zugleich gegenüber seiner Familie und seinen Freunden. Sich dieser Aufgabe als Muttter/Vater/Freund/Freundin mit der Ausrede „auf der Arbeit viel zu tun zu haben“ nicht zu entziehen, zeigt wahre Stärke. Diese Erfahrung aus dem Privatleben kann ein Chef wiederum in seine berufliche Praxis mitnehmen – und seine Kollegen mit unterschiedlichsten Lebenssituationen verstehen. Manager brauchen daher mehr Zeit für andere Projekte als nur ihren Hauptberuf. Ein neues, nachhaltiges Modell sind Führungspositionen mit einer 75%igen Arbeitszeit. Damit immer ein Ansprechpartner für wichtige Entscheidungen vor Ort ist, wird eine Position mit zwei Kräften besetzt. „Chefsein“ wird so zur Teamaufgabe. Entscheidungen gerechtfertigter, da immer eine gleichberechtigte Person mitentscheidet. Der Partner kann aber auch ohne Probleme schnell unter die Arme greifen und einspringen. Unsere Leistung besteht in dem unglaublich effizienten und kreativen Management von verschiedensten parallel verlaufenden Projekten. Wer nur Teilzeit seinem Hauptberuf nachgeht kann auch über das Studium hinaus sein Engagement weiter verfolgen und der Gesellschaft mehr zurückgeben als nur über sich selbst als Wirtschaftskraft!
    Generation Y: warum nur für ein Projekt alles geben wenn man parallel dazu noch mehr bewegen kann?

  2. Linda, wenn das Wirklichkeit wird – es wäre ein Traum. Vielen Dank für die Gedankenanstösse! Herzlichen Gruß, Henrik

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